Ludgerus-Kapelle als Lieblingsplatz im Dom

Dompropst Kurt Schulte Dompropst Kurt Schulte hat eine besondere Verbindung zur Ludgerus-Kapelle im Chorumgang, in der Clemens August Kardinal von Galen begraben ist. Der Dompropst war von 1991 bis 1993 Pfarrer in Lohne-Dinklage, dem Geburtsort des Kardinals.

Fast täglich kommt Schulte in die kleine Kapelle im Kapellenkranz im Osten des Domes. Dort habe er einen Ort gefunden, an dem er vor und nach den Gottesdiensten Ruhe finde.
Im Zusammenhang mit Kardinal von Galen sind besonders die Predigten in dunkler Zeit bekannt, die er in der Zeit des Nationalsozialismus verfasste. „Ich verehre den Kardinal für den Mut, mit dem er die Botschaft des Evangeliums in seine Zeit hineingebracht hat“, erklärt Dompropst Schulte, „Hier in der kleinen Kapelle denke ich darüber nach, welche entscheidende Botschaft das Evangelium für die heutige Zeit hat.“

© Bild und Text: Lena Höckerschmidt/pbm

Pfarrer Dr. Jochen Reidegeld Auch Pfarrer Dr. Jochen Reidegeld hat in der Ludgerus-Kapelle, in der das Grab von Clemens August Kardinal von Galen zu finden ist, seinen Lieblingsort im St.-Paulus-Dom gefunden. „Kardinal von Galen ist eine prägende Persönlichkeit in meinem Glauben“, so der stellvertretende Generalvikar, „von Galen hat sich gegen den großen Strom der Zeit eingesetzt und das gerade auch in der schweren Zeit des Nationalsozialismus.“ So sei er besonders beeindruckt von von Galens Bischofsspruch „Nec Laudibus – Nec Timore“: Weder durch Belobigung, noch durch Furcht habe sich von Galen von seinen Zielen abbringen lassen.
„In die kleine Kapelle im Chorumgang ziehe ich mich oft zurück“, erklärt Pfarrer Reidegeld, „wenn es schwere Entscheidungen zu treffen gilt“. Auch zwischendurch finde er dort Ruhe für Gebete.

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Bischofskaplan Timo Weissenberg Das Bild von Hammer und Amboss, das man auf dem Boden vor der Ludgerus-Kapelle und somit vor dem Grab von Clemens August Kardinal von Galen entdecken kann, begeistert Bischofskaplan Timo Weissenberg. Er ist ebenfalls fasziniert von den Taten des Kardinals. „Die Ideologie der Nationalsozialisten ist wie ein Hammer auf die Gesellschaft aufgeschlagen und hat diese geformt. Doch meist hält ein Amboss länger als der Hammer“, erklärt Weissenberg. Das Bild von Hammer und Amboss ist für den Bischofskaplan ein Zeugnis von Hoffnung und Freude: „Jesus hat sich wie ein Amboss verhalten und dadurch die Welt gestützt und geprägt.“ Auch heute prassele viel auf uns ein, sodass man das Bild auch auf die heutige Zeit übertragen könne. So präge uns beispielsweise die „Konsumgesellschaft“, in der wir heute leben. „Diese Darstellung ist ein ganz reiches Bild“, so Weissenberg.

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